Marsmond: Phobos

1877 entdeckte A. Hall mit einem neuen Refraktor des Washingtoner Observatoriums (Durchmesser des Objekts 65 cm) zwei kleine Marsmonde. Sie erhielten die Namen Phobos - Furcht - und Deimos - Schrecken - nach dem Mythologischen Begleitern des Kriegsgottes. Fast 100 Jahre lang waren sie nur als schwache Lichtpünktchen bekannt, über ihr tatsächliches Aussehen wusste man nichts Bestimmtes. Es tauchte sogar die phantastische Vorstellung auf , die beiden Monde wären hohl und künstlicher Herkunft. Erst die Raumsonden Mariner 9 (1971) und Viking 1 und 2 (1976/1977) verschafften Klarheit.

Beide kleinen Monde haben eine recht unregelmäßige Form, die man etwa als ein dreiachsiges Ellipsoid bezeichnen könnte. Sie umkreisen den Mars so, dass ihre längste Achse stets zum Planeten hinweist. Ihre Oberfläche ist völlig von Kratern übersäht, und beide sind mit einer Dutzende bis mehrere Hundert Meter dicken Regolithschicht bedeckt, d. h. mit einem rolligen Splitt aus Gesteinsbruchstücken und Staub, den Produkten unzähliger Aufschläge von Meteorkörpern in der fernen Vergangenheit.

Phobos: Ausmaße 28 x 22 x 18km, Volumen 5000 km³. Er umkreist den Mars in einer Entfernung von 9400 km, ein Umlauf dauert 7 Stunden, 39 Minuten. Die Umlaufbahn des Phobos wird allmählich kürzer, der Mond sinkt mit jedem Jahrhundert der Marsoberfläche um 9m entgegen, so dass er in etwa in 40 Mio. Jahren auf die Planetenoberfläche aufschlagen dürfte.

Die bemerkenswerteste Formation auf dem Phobos ist sein größter Krater, benannt Stickney sowie ein von dort nach allen Seiten verlaufendes Rillensystem. Die Dichte des Phobos beträgt nur 1,95.cm³, so dass man diesen Kleinmond mit einem Haufen porösen Gesteinschutt mit Eis vergleichen könnte. Die Phobosoberfläche ist sehr dunkel, sie wirft nur 7% des auftreffenden Sonnenlichts zurück. Darin ähnelt Phobos manchen Planetoidentypen oder Kometenkernen.